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NFT-KUNST: HYPE ODER GOLDGRUBE?

Die News sind überall, schon wieder hat jemand unfassbar viel Geld für einen Tweet oder einen digitalen Affen ausgegeben, Snoop Dogg hat eine Gang von pixeligen Avatars released, sogar ihr habt uns beim Open Day schon gefragt, ob wir sie verkaufen: NFT - Diese drei Buchstaben sind aus dem Internet nicht mehr wegzudenken. Dabei ist es keine Seltenheit, dass vielen der Begriff noch schwammig ist und sie nichts mit dem Konzept anfangen können. Wir haben uns für euch mit dem Thema befasst! In unserer 3-er Serie zum Thema NFTs schauen wir auf interessante Beispiele, erkunden die Zukunft des digitalen Kunstmarktes und werfen ein Auge darauf, was das alles für die Kreativbranche bedeutet. Wie sich rausstellt, kann von Musiker über Fotograf bis zum Grafikdesigner jeder was damit anfangen! Im ersten Teil erklären wir euch, was NFTs überhaupt sind, wie sie funktionieren und was man damit machen kann. 

Erst mal bei 0 anfangen - Was ist ein NFT überhaupt? 

Um das Konzept zu erklären, kommen wir um diesen Standard-Satz nicht herum:

NFT steht für Non Fungible Token, auf Deutsch ein “nicht ersetzbares Gut”,

also das Gegenteil von ersetzbarem Gut. Geld zum Beispiel ist ein ersetzbares Gut; deine 2€ Münze ist austauschbar durch meine 2€ Münze. Auch Nudeln sind ein ersetzbares Gut: Wenn du Spaghetti Bolognese machen möchtest, ist es egal, ob du die vorderste oder hinterste Packung Spaghetti aus dem Regal greifst (mal abgesehen vom Haltbarkeitsdatum). 

Etwas nicht Austauschbares oder Ersetzbares hingegen ist ein Original-Gemälde von Picasso, ein Gegenstand mit emotionalem Wert, oder eben in der digitalen Welt ein NFT. Eigentlich kann so ziemlich alles digitalisiert und zum NFT werden: Songs, Videos, Fotos, digitale Kunst und so weiter (um den Rahmen nicht zu sprengen, behandeln wir hier auch nur diese Art von NFTs, die NFT-Kunst sozusagen). Klar soweit? Naja... Weiter geht´s!

Wie funktioniert ein NFT? 

NFTs basieren auf der Blockchain-Technologie in einer dezentralen Datenbank. Wie der Name schon sagt, ist eine Blockchain eine Kette aus Blöcken, die jeweils Informationen in chronologischer Reihenfolge enthalten. Bei einem NFT von einem digitalen Kunstwerk können solche Informationen zum Beispiel Angaben zum Künstler, Transaktionssummen, Name des Besitzers, und so weiter sein. Gemeinsam machen diese Informationen die Blockchain einzigartig und unfälschbar. Ohne uns hier in der Technik zu verlieren,

Die Blockchain macht es möglich, Eigentum eindeutig und sicher zuzuordnen. Man kann sich das als digitales Echtheitszertifikat vorstellen.

Wenn du ein digitales Kunstwerk erwirbst, wird das in der Blockchain abgespeichert.  

An dieser Stelle ist es hilfreich, das greifbare Pendant, den physischen Kunstmarkt, zu betrachten. Stell dir vor, du bietest bei einer Auktion am höchsten auf ein Gemälde. Du hast es erworben und bekommst wahrscheinlich ein Echtheitszertifikat und eine Art Quittung, die deinen Kauf bestätigt. In der Welt der NFTs ist es ziemlich das gleiche – nur eben komplett digital. 

Wenn du ein NFT-Kunstwerk erwirbst, heißt das nicht automatisch, dass du alle Rechte daran besitzt. Zum Vergleich: wenn du eine seltene Version eines Buchs oder Albums kaufst, heißt das nicht, dass du dessen Inhalt besitzt und damit machen kannst, was du möchtest. Ähnlich ist es bei Original-Medien: Wenn jemand ein physisches Gemälde erstellt, dieses digitalisiert, diese Version als NFT zum Kauf anbietet und du es kaufst, dann besitzt du zwar das NFT, aber nicht das Original-Gemälde. Also Augen auf beim NFT-Kauf - Informiere dich vorher, was genau du da erwerben wirst. 

Okay - Und was mach ich jetzt damit?  

Das bringt uns zur nächsten Frage: Du hast ein NFT-Kunstwerk erworben - Was machst du jetzt damit? Du kannst NFTs sammeln und damit handeln. Ein NFT-Kunstwerk ist ein digitaler Wertgegenstand, ein Statussymbol; wie ein Gemälde, eine Yacht, oder Immobilien. 

Naja fast. Ein physisches Gemälde kann man sich wenigstens noch an die Wand hängen, das geht mit einem NFT-Kunstwerk nicht, denn im Allgemeinen erfüllen sie keinen wirklich praktischen Zweck. Dennoch kann man mit der Nutzung recht kreativ werden. Einige Leute kreieren zum Beispiel digitale Kunst-Galerien, in denen sie ihre gesammelten oder selbst erstellten NFTs zur Schau stellen. In einer Gesellschaft, in der VR und Metaverses immer wichtiger werden, ist es eine schöne Idee, seine digitalen Kunstsammlungen auszustellen und mit der Welt zu teilen. 

Kann ich selbst ein NFT erstellen und verkaufen?  

Das hast du dich sicher auch schon gefragt, vielleicht weil du als Musiker/in oder Grafikdesigner/in tätig bist. Es gibt mehrere Plattformen auf denen du NFT-Kunst kaufen, verkaufen oder selbst erstellen kannst. Populär sind zum Beispiel Opensea, Superrare und Nifty. Du brauchst lediglich ein Krypto-Wallet mit der Währung, mit der auf der jeweiligen Plattform gehandelt werden kann. 

Lade einfach dein Foto, Video, Song, Grafik-Design Visual oder ein anderes akzeptables Format hoch, welches du NFT-fizieren möchtest und durchlaufe den Erstellungs-Prozess (die meisten Plattformen sind recht nutzerfreundlich). Du kannst selbst einen Wert für dein Kunstwerk bestimmen, oder es an den Höchstbietenden gehen lassen. Beachte: NFTs zu erstellen und zum Verkauf anzubieten kann Gebühren kosten! 

Ich muss es besitzen! Aber warum? 

Und woher kommt dieser Hype jetzt eigentlich? Einen Trend komplett zu erklären und auf seine Anfänge zurückzuverfolgen ist oft schwierig. Warum sammeln wir überhaupt irgendwas? Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Menschen lieben es seit jeher, Dinge zu besitzen, die einzigartig sind, und die andere nicht besitzen (Kennst du noch die glitzerigen Pokémon Karten, oder Diddl-Blöcke? Oh du schöne Nostalgie...). An sich bestimmen wir selbst, welchen Dingen wir Wert zuordnen, und welchen nicht.  

Deswegen sind auch NFTs von Fotos, Digitalkunstwerken und so weiter nur so lang wertvoll, wie ihnen genügend Menschen Wert beimessen. Die Art, wie wir Dingen Wert beimessen verändert sich stetig mit der Technologie. Deswegen gibt es auch Leute, die davon ausgehen, dass der “NFT-Kunstmarkt” irgendwann einbricht, sobald der Hype vorbei ist. Es muss genügend Leute geben, die konstant an diesen Markt glauben und aktiv daran teilnehmen. Wie genau sich der Markt entwickeln wird, bleibt aber abzuwarten. Für Sammler und Investoren können sich vielleicht noch interessante Möglichkeiten ergeben. 

Lohnt es sich, in den Markt einzusteigen? 

Wie auch auf dem physischen Kunstmarkt macht das Handeln mit NFT-Kunst sicher Spaß, wenn man sich mit Markt und Szene auskennt. Geht man aber mit dem Gedanken heran, dass jedes NFT mal eine Menge Geld abwirft, erlebt man vielleicht eine ernüchternde Überraschung. Denn in der “realen” Welt ist ja auch nicht jedes beliebige Kunstwerk Unmengen an Geld wert. Welches Kunstwerk an Wert gewinnt, bestimmen Markt, Angebot und Nachfrage, etc. Hier spielen dann verschiedene Faktoren wie die Bekanntheit des Künstlers, Größe des Kunstwerks, Verkaufshistorie, und so weiter eine Rolle.

Es sei gesagt – jeder kann mit ein paar Klicks NFT-Kunst kaufen, erstellen und verkaufen. Das heißt aber nicht, dass man hier über Nacht reich wird. NFT-Kunst ist eine spannende Geschichte, für die, die zum Beispiel ein bisschen Geld zum Ausgeben haben, oder einfach potentielle Kunstmärkte erforschen und besser kennenlernen möchten. Probiert einfach aus, ob es was für euch ist – NFTs gibt es nämlich nicht nur für Millionen von Dollar, sondern teilweise auch spottbillig zu kaufen. Wer weiß - vielleicht erlangt genau dein Kunstwerk irgendwann einen massiven Wert auf dem Markt. Und mal unter uns - es ist schon cool, Dinge zu besitzen, die sonst kein anderer auf der Welt hat...

Demnächst in unserer Serie zum Thema NFTs:

- Interessante und bekannte Beispiele auf dem Markt

- Was bringt die Zukunft für NFTs in der Kreativbranche?