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5 Fragen an unsere kreativen Köpfe

#01 - Noah Miemelauer, Modedesigner

Es ist noch früh morgens, als wir uns mit Noah zum Interview verabreden. Direkt nach dem ersten Freizeichen hebt er ab. „Das war aber schnell, bist du auch ein Frühaufsteher?“ -  „Nein, eigentlich nicht“ , lacht Noah, doch trotzdem steht er uns schon um 9 Uhr Rede und Antwort. Der junge Österreicher hat im letzten Jahr seine eigene Modemarke NOSUS gegründet; vor etwa 3 Monaten hat er seine erste Kollektion veröffentlicht. Natürlich muss man früh aufstehen, wenn man sein eigener Chef ist. Was hinter seiner Marke steckt, und wie er Kunst zu Kleidung macht, erzählt uns der 22-jährige POP Absolvent im Interview. 

POP: Du beschreibst deine Marke NOSUS als Street Fashion bestehend aus Kleidung und Artworks. Was kann man sich darunter vorstellen?  

Noah: „Zuerst mache ich immer Zeichnungen, also Artworks, die dann mit Digitaldruck auf ein Kleidungsstück kommen. Mir ist wichtig, Designs zu erstellen, die einzigartig sind und die es noch nicht gibt."

POP: Was macht deine Marke so besonders?

Noah: „In jedem Kleidungsstück kommen viele Länder zusammen. Meine Shirts bestehen aus hochwertiger Bio Baumwolle aus Indien, meine Hoodies kaufe ich in China ein, natürlich achte ich hier auf Fairtrade Zertifikate. Mir ist es auch wichtig, lokale Unternehmen zu unterstützen. Deswegen lasse ich die Stücke von einer Druckerei in meiner Nähe bedrucken. Dort kann ich auch einfacher Sachen ausprobieren, wenn ich in direktem Kontakt zum Hersteller stehe. Die Hangtags lasse ich in Deutschland produzieren.“

Noahs Tip für Brancheneinsteiger: Ziele setzen, Buissnesplan erstellen, Disziplin, Durchhaltevermögen, Kostenübersicht.

Foto: © Designer and Founder Noah Miemelauer

POP: Du sagst, dass Natur und Großstadt dich inspiriert haben - Das passt erst mal nicht zusammen, wenn man das so hört. Wie vereinst du beide Elemente in deinen Designs?

Noah: „Ich war schon immer an Mode interessiert und reise gern, besonders in die Großstädte. Dort bekommt man viel Inspiration, wenn es um Fashion geht. Allerdings wohne ich lieber auf dem Land, weiter weg vom Trubel. Auf dem Land kommt man zur Ruhe und kriegt den Kopf frei. Ich lasse mich in der Natur inspirieren und mache viele Fotos. Am Schluss entsteht dann ein Artwork, das beide Elemente kombiniert.“  

POP: Wann entscheidest du, dass eine Kollektion bereit ist? Hast du nicht immer den Drang, noch weiter nachzubessern?

Noah: „Ich halte mich hier nicht an Zeitangaben oder einen Modekalender. Als Designer beschäftigt man sich viel mit den Stücken. Erst, wenn mir alles gefällt, ist die Kollektion bereit. Viele Marken stehen unter dem Druck, alle drei Monate, oder sogar öfter,  eine Kollektion herauszubringen. Das möchte ich auf keinen Fall. Als Designer möchte man immer mal wieder drauf schauen und etwas ändern. Erst, wenn alle Stücke stimmig zueinanderpassen und für mich perfekt sind, ist meine Kollektion bereit, nicht früher und nicht später“-

POP: Welche Pläne hast du für deine Marke in der Zukunft?

Noah: „Ich sehe mich ganz klar als Designer. Im Moment arbeite ich schon an meiner nächsten Kollektion. Mein Ziel ist es, irgendwann von der Marke gut leben zu können. Ich würde gern Leute einstellen können, damit ich mich mehr auf die kreativen Aspekte einer Kollektion konzentrieren kann. Wenn man alles selbst macht, und wie ich auch das Marketing und den Shop betreut, kommt die Kunst manchmal zu kurz“.