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Kleines ganz Groß - Die Natur im Fokus

Das Gewinner-Bild des Monats Juni zeigt mal was ganz anderes! Bisher waren in der diesjährigen Auswahl für den Campus Kalender viele Porträts mit dabei. Das aktuelle Bild ist zwar auch eine Art Porträt, jedoch von einem der kleinsten Erdbewohner. Johannes Kirchherr aus Stuttgart hat die Fliege in den Fokus genommen, und sie so ganz groß gemacht. Was hinter dem Bild steckt, und warum es nie zu spät für einen Berufswechsel ist, erzählt uns der POP Absolvent und Fotograf in einem kurzen Interview. 

Ein ungewöhnlicher Kunde

Als Fotograf bekommt man die unterschiedlichsten Gesichter und Persönlichkeiten zu sehen. Einer von Johannes' neuesten und ungewöhnlichsten „Kunden“ ist eine kleine Garten-Fliege. Das Bild entstand im Rahmen einer Hausaufgabe für die Deutsche POP. Die Aufgabenstellung war klar: Erschafft ein Porträt eines Lebewesens. Johannes wollte sich selbst und seine Kunst herausfordern und hat sich für einen recht schwierigen und zappligen Kunden entschieden. Die Fliege abzulichten hat natürlich nicht direkt beim ersten Versuch geklappt. Daraus hat der Fotograf auch eine Branchen-Weisheit mitgenommen:

„Fotografie ist immer ein Austausch zwischen Fotograf und Objekt. Wenn der eine nicht will, klappt es bei dem anderen auch nicht!“

Er fügt hinzu: Wenn man komisch gelaunt oder nervös an die Sache rangeht, scheinen sogar die kleinen Tierchen das zu merken. Eine Fliege macht eben nicht das, was DU willst. Für Johannes hatte diese Aufgabe vor allem auch etwas Meditatives. Das viele Warten lasse einen intensiv über sich und seine Verbindung zur Natur nachdenken: In der Makro-Fotografie findet man echte Erdung und Ruhe, so der POP Absolvent. 

Vom Koch zum Künstler

Als ausgebildeter Foto- und Mediendesigner hat Johannes die POP vor etwa 3 Monaten verlassen. Wie viele unserer Studenten hatte er schon lang eine kreative Ader, hat diese aber als Beruf erst später zugelassen, denn eigentlich ist er gelernter Koch und war bereits über 20 Jahre lang in diesem Berufsfeld tätig. In so einem stressigen Umfeld war ein Burnout zu einem bestimmten Punkt leider nicht mehr aufzuhalten. Doch für den Stuttgarter war genau dieser Moment eine Art Zeichen, oder positive Wende,

denn dann wurde mir erst klar, dass ich eigentlich mein Leben der Kreativität widmen möchte.

Er wollte die Pause nutzen, um sich selbst zu finden und zu erden. Prompt hat Johannes die Fotografie für sich entdeckt. Der Weg war von dort an ganz klar; so hat der Ex-Koch für seine Umschulung gekämpft und all seine Energie in die Fotografie gesteckt. Der was einen glücklich macht, verrät er uns. Für Mitarbeiter-Shootings, Porträts und Architektur-Fotografie bekommt er sogar schon Aufträge. 

Einfacher Tipp für Anfänger: Dranbleiben!

„Was mir gut geholfen hat sind Fotografen-Gruppen und der Austausch auf verschiedenen Plattformen in verschiedenen Branchen. Man muss sich möglichst breit aufstellten und jede Hilfe annehmen, die man bekommen kann“. 

Wir gratulieren Johannes zu seinem Gewinner-Bild und wünschen ihm auf seinem neuen, kreativen Pfad alles Gute!