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Filmmusik in LA: Die Erfolgsgeschichte von Lukas Geppert

Wir hatten die Freude, ein Interview mit Lukas Geppert zu führen, einem ehemaligen Studenten der Deutschen POP Akademie. Lukas lebt jetzt in Los Angeles und absolviert einen Master in Filmkomposition. In unserem Gespräch erzählt er von seinem Werdegang und teilt spannende Einblicke in das Leben in LA und den anspruchsvollen Alltag eines Filmkomponisten. 

 
 

POP: Erzähl uns doch zuerst ein wenig über deinen Werdegang an der Deutschen Pop Akademie. 

Lukas: Direkt nach meinem Abitur bin ich an die Deutsche POP in Nürnberg gegangen. Dort habe ich nach meinem Diploma auch den Bachelor Music Technology Specialist in Zusammenarbeit mit der University of West London absolviert. Es war ein technisch ausgerichtetes Produktionsstudium, das mir durch die Praxisnähe besser gefallen hat als ein klassisches Kompositionsstudium. Neben meinem Studium habe ich am Standort in Nürnberg auch als Übungsleiter gearbeitet und dabei wertvolle praktische Erfahrungen sammeln können. 

POP: Wie ging es nach der POP weiter für dich? 

Lukas: Mir war eigentlich schon früh klar, dass ich in die Filmmusik-Szene einsteigen wollte. Während meines Bachelor-Studiums habe ich angefangen, meinen weiteren Weg zu planen und Bewerbungen zu schreiben. Ich wollte unbedingt nach LA, denn das ist einfach einer der besten Orte an denen man sein kann, wenn man in der Film- und Filmmusikbranche Fuß fassen will. Das Bewerbungsschreiben für amerikanische Unis war echt ein riesiger Aufwand, es ist unglaublich, was alles dazu gehört. Ich habe schon ein Jahr vor Bewerbungsschluss angefangen, alles zusammenzusuchen. Meine Bewerbung wurde dann auch akzeptiert, und ich habe mich für den Master in Filmmusik an der University of Southern California (USC) entschieden. Jetzt bin ich fast ein Jahr hier und bin überglücklich! 

POP: Wie ist es, in LA zu leben? 

Lukas: Anfangs war es definitiv ein Kulturschock. LA ist eine ständige Geräuschkulisse - Polizei und Hubschrauber hört man eigentlich die ganze Zeit. Aber trotz allem ist die Stadt sehr inspirierend und kreativ. Ehrlich gesagt gibt es schönere Städte (lacht), aber das Campusleben hier an der USC ist eine ganz eigene Erfahrung. Ich bin alleine nach LA gezogen, was am Anfang eine Herausforderung war, aber auch eine Erfahrung, an der ich gewachsen bin. Mittlerweile wohne ich auf dem Campus und habe einen tollen Kontakt zu meinen Mitstudierenden. 

POP: Wie sieht dein Studienalltag aus? Wie ist das Campus-Leben? 

Lukas: Der Studienalltag ist ziemlich hektisch, da auch die Filmmusikbranche selbst ziemlich hektisch ist. Manchmal haben wir nur einen Tag Zeit, einen Track zu schreiben und zu produzieren; die Deadlines sind wirklich krass. Die Arbeit ist sehr vielfältig und man muss immer bereit sein, Änderungen vorzunehmen. Einige Nächte sind definitiv etwas kürzer (lacht). Trotzdem sind Highlights wie unsere Aufnahmesessions mit einem vollen Orchester im Warner Brothers Studio unglaublich erfüllend.  

POP: Was sind deine liebsten Szenen oder Filmgenres, für die du schreibst? 

Lukas: Am liebsten schreibe ich Musik für Actionszenen wie z.B. Verfolgungsjagden. Ich liebe es, wenn die Musik hektisch und actionreich ist. Das ist etwas, das ich auch aus meiner Zeit bei der POP mitgenommen habe - das Arbeiten mit Sampling und High Energy Sounddesign. Aber natürlich kann ich auch ruhigere, sanftere Tracks produzieren. 

POP: Dein Master-Jahr geht bald zu Ende. Was hast du für die Zukunft geplant? 

Lukas: Als internationaler Student bekomme ich ein spezielles Visum, mit dem ich ein Jahr nach meinem Abschluss hier arbeiten kann. Mein Plan ist es, so erfolgreich wie möglich in der Szene Fuß zu fassen und dieses Jahr als Assistant oder Additional Writer zu arbeiten. Danach versuche ich alles dran zu setzen, hier zu bleiben.  

POP: Was wäre für dich dein Traumberuf? Wann hast du es als Filmmusikkomponist geschafft? 

Lukas: Der Beruf des Filmmusikkomponisten wird oft zu eng definiert gesehen. Große Komponisten wie Hans Zimmer oder Brian Tyler machen auch Musik für Videospiele und Events oder geben Konzerte. Genau das ist auch mein Ziel - ich möchte in verschiedenen Bereichen arbeiten und Abwechslung haben. Wann habe ich es geschafft? Wenn ich für meine Musik bezahlt werde und sie live spielen kann. Das würde mich glücklich machen. 

POP: Wie gehst du mit Feedback und Kritik zu deinen Tracks um? 

Lukas: Im Beruf Filmmusikproduktion ist Kritik etwas Alltägliches. Man ist ein Dienstleister und der Kunde hat das letzte Wort. Gerade bei Musik, wo die Geschmäcker sehr verschieden sein können, ist es normal, dass man Kritik erhält. Ich sehe Kritik aber auch als Chance, die Geschichte und die Vorstellungen des Regisseurs besser zu verstehen und daraus zu lernen. 

POP: Was hat dir während deiner Zeit an der POP am meisten gefallen? 

Lukas: Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Individualität. Die Klassen waren überschaubar und wir wurden intensiv gefördert. Die Zusammenarbeit mit meinen talentierten Mitschüler*innen und den tollen Dozenten war eine sehr bereichernde Erfahrung. Im technischen Produzieren und im Feld Mixing haben mich vor allem der Nürnberger Dozent Raphael Strotzka (Red Audio Studio) und während meines Bachelor Jahres dann Mitch Dörfler gefördert und inspiriert!

POP: Zum Abschluss, was würdest du angehenden Filmmusikproduzent*innen mit auf den Weg geben? 

Lukas: Ich würde sagen, dass es wichtig ist, sich nicht entmutigen zu lassen. Ja, es gibt viele Komponisten und die Konkurrenz ist groß. Aber es gibt auch viele Jobs drumherum, und nicht alles dreht sich um LA. Große Komponisten leben in Berlin, Norwegen oder Island. Der Beruf wird definitiv internationaler. 

Wir wünschen Lukas auf seinem Weg alles Gute und freuen uns schon, vielleicht bald einen Film oder ein Game mit seiner Musik zu erleben. 

Ihr wollt eine Hörprobe von Lukas? Die bekommt ihr auf seinem Spotify Kanal: Lukas veröffentlicht hier viel cinematic pop Musik, mit der er versucht , Pop Musik mit Filmmusik & Epischem Orchesterstyle zu verbinden!